Die Selbstständigkeit ist ein Weg, den ich mit der Absicht betreten habe, mehr aus mir und meinem Leben zu machen. Ich war mir von Anfang an bewusst, dass dieser Weg alles andere als einfach sein würde. Die Momente, in denen man hart auf den Boden der Tatsachen aufprallt, sind Teil dieser Reise. Doch genau diese Herausforderungen waren es, die ich suchte.
Meine Tage zu strikt zu planen, ist nicht meine Art. Routinen zu etablieren, ist wichtig, doch in einem Leben voller Veränderungen und Selbstverantwortung ist das leichter gesagt als getan. Schnell verliert man den Überblick. Jeder Mensch erlebt Phasen der Faulheit oder fehlenden Motivation. In der Selbstständigkeit spürt man jedoch umgehend die Konsequenzen, wenn man ein paar Tage Stillstand hatte – und niemand ausser man selbst ist dafür verantwortlich.
Ja, ich fühle, dass mir die Zeit für vieles fehlt. Zeit für mein Umfeld, Freunde und Familie scheint theoretisch täglich vorhanden, aber die Realität sieht anders aus. Als halb-introvertierte Person wird mir der Trubel schnell zu viel. Mein emphatisches Wesen und die Tendenz, es anderen recht machen zu wollen, belasten mich im Kontext der jungen Selbstständigkeit zusätzlich.
Die Erkenntnis, dass eine 24/7-Roboter-Funktion nicht nachhaltig ist, hat mir geholfen, meine Prioritäten zu setzen. Mein Ziel ist es, etwas Langfristiges aufzubauen, und dafür muss ich meine Energie gezielt einsetzen. Das bedeutet nicht, mein Umfeld zu vernachlässigen. Ganz im Gegenteil: Die gemeinsame Zeit wird umso wertvoller.
Viele gehen davon aus, dass ich konstant produktiv bin. Doch es ist weder gesund noch realistisch, ständig effizient zu sein. Mein Ziel ist nachhaltiges Wachstum. Wenn ich jeder "sozialen Verpflichtung" hinterherlaufen würde, ohne mir und meinem Geist die nötigen Pausen zu gönnen, würde ich wahrscheinlich völlig ausbrennen.
Mein Hund, ein Australian Shepherd, hat ein Gleichgewicht in mein Leben gebracht. Sie muss trainiert werden, was meine täglichen Pflichten noch erweitert, aber sie bietet mir auch Gesellschaft und Selbstvertrauen, fördert soziale Interaktionen und hilft, Barrieren abzubauen. Sie hilft mir sehr dabei, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt. Sie ist meine ständige Begleitung und zeigt mir, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt.
Die Übersicht über aktuelle Projekte zu behalten, ist essentiell. Nach vielen Versuchen habe ich einen To-Do-Funnel entwickelt, der mir hilft, am Ball zu bleiben. Diesen Prozess möchte ich weiterentwickeln und später teilen, um auch anderen zu helfen.
Selbstständig zu sein bedeutet nicht, die eigene Menschlichkeit zu verlieren. Es ist wichtig, «Die Mitte» zu finden und zu bewahren. Nur weil einige erfolgreich tausend Aufgaben jonglieren, bedeutet das nicht, dass dieser Weg für jeden gesund oder richtig ist. Ich möchte mein Leben auch im Jetzt geniessen, denn wer weiss, was morgen ist.
Ich werde nie mehr als eine E-Mail pro Monat versenden, versprochen!