9 Erkenntnisse aus 1.5 Jahre Selbständigkeit
Warum alles mit Selbstwert anfängt: Ein ehrlicher Rückblick.
Innerhalb von 3 Jahren habe ich mein Leben in eine neue Richtung gelenkt, was ich mir damals nie zugetraut hätte.
Die ganze Umstellung und harte Arbeit fängt langsam an, Früchte zu tragen. Heute bin ich relativ unabhängig und ich konnte mir sogar den Wunsch erfüllen, einen Hund zu haben. Aber der Weg ist noch lange nicht vorbei.
Ich möchte hier ein paar Erkenntnisse und Gedanken auf meinem persönlichen Prozess teilen.
Vor über 10 Jahren in der Ausbildung konnte ich es kaum abwarten, einen Job zu suchen und schlicht meinen Teil zur Gesellschaft bei zu tragen. Das habe ich dann auch geschafft. Über die Jahre konnte ich mir ein neues Umfeld schaffen und war viel mit meinen Freunden unterwegs.
Für mich war es eine Zeit von loslassen und dazu gehören.
Nach 5 - 6 Jahren merkte ich, dass mir etwas fehlt. Die sozialen Dramen in meinem Freundeskreis, die anhaltende Routine ohne Wertschätzung für meine Arbeit und keine Aussichten für meine Karriere etc., lösten in mir eine riesige Leere aus. Ich war nicht ich selbst. Ich stand neben mir. Ich tagträumte von der Person die ich mal sein möchte oder hätte sein können. Ich wollte mehr von meinem Leben.
Etwas musste sich verändern.
Ich glaube stark daran, dass unsere Umgebung beeinflusst wird von unserem Mindset, unserer Haltung. Negative Einstellungen führen zu negativen Reaktionen. Ein Satz, der in mir immer wieder aufkommt:
« Das Universum gibt mir nicht, was ich möchte, aber das, was ich brauche. »
Sobald wir bereit sind, Herausforderungen an zu nehmen, statt sie zu bekämpfen, fügt sich vieles. Um sich weiter zu entwickeln, muss man aber auch Selbstdisziplin und Mut beweisen. Und die Jury ist die härteste der Welt: Du selbst.
Vertraue darauf, dass sich die Arbeit und Zeit, die du investierst, lohnen wird. Du kannst eine grobe Richtung vorgeben, aber das genaue Ziel, geschweige denn der Zeitpunkt, bleibt unbekannt.
Einen Grossteil unseres Lebens verbringen wir damit zu arbeiten. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass Arbeit nur eine Last ist, um mehr Ressourcen für unser Privatleben zu haben.
Vor etwa 3 Jahren kam ich zu meiner Realisation. Ich fühlte, dass ich mehr kann. Das konnte nicht alles sein. Ich wollte mir irgendwann meine Wünsche erfüllen können, wie zum Beispiel einen Hund aufziehen. Meine eigene Interpretation von Work-Life-Balance leben.
Ich wollte mir selbst mehr Wert geben. Ich wollte Verantwortung übernehmen und selbstbestimmter leben. Und das sollte auch nicht abhängig sein von meinem Arbeitgeber oder anderen externen Faktoren.
Mache nicht andere verantwortlich für deine Emotionen oder Probleme. Sei bereit, dein Leben in die eigene Hand zu nehmen und für dich gerade zu stehen — erst recht wenns unbequem wird.
Die Selbstständigkeit ist das schwierigste, was ich mir bisher vorgenommen habe. Es erfordert sehr viel Energie von alleine so was an zu gehen. Gleichzeitig ist es wohl eine der bereicherndsten Erfahrungen, die ich jemals machen werde.
Dadurch, dass ich mich dauernd mit mir selbst auseinandersetze, bin ich heute selbstbewusster. Ich habe nicht nur gelernt, mir selbst zu vertrauen, sondern habe auch meine Schwächen näher kennengelernt.
Viele sagen, ich wäre ein geduldiger Mensch, aber auch ich muss bis heute immer wieder tief Atem holen und genau diese Geduld beweisen.
Geduld ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die man üben sollte. Hole tief Atem und lerne ab zu warten. Halte durch. Du kannst nicht alles unter Kontrolle haben.
Am Anfang war alles sehr aufregend. Ich war vollgepumpt mit Energie und Ideen. Dann kam schleichend ein gewisser Stress. «Vielleicht reicht es ja doch nicht.» Dran bleiben und sich selbst motivieren ist die Devise.
Mit der Zeit kehrt eine Neutralität ein. Aber ganz egal an welchem Punkt der Selbstständigkeit man sich befindet: Kaum hat man sich an eine Situation gewöhnt, wartet schon die nächste unbekannte Herausforderung um die Ecke.
Die Hauptsache ist, dass man sich nicht zu schade ist und aus Fehlern lernt. Ich glaube, das bringt das Ungewisse so mit sich.
Ich stehe immer noch jeden Morgen auf mit einer Ungewissheit. Aber es hat sich verändert. Statt mich immer mehr an zu spannen, habe ich gelernt zu entspannen. Statt mich zu verkrampfen, lasse ich es auf mich zu kommen. Ich mache einfach das Beste daraus. Manchmal reichts manchmal aber auch nicht.
Du triffst viele unbekannte Nenner in der Selbstständigkeit. Bereue nichts, denn du kannst sowieso nichts daran ändern. Machs einfach das nächste mal besser. Oft wird es sich anfühlen, als würdest du im Dunkeln tappen. Aber bleibe immer in Bewegung, denn Stillstand ist dein Feind.
Nicht umsonst heisst es «Die Ruhe vor dem Sturm».
Wenn es darum geht, sich selbst weiter zu entwickeln und an sich zu arbeiten, reden wir oft von unserer Komfortzone. Weil wir Gewohnheitstiere sind, mögen wir das, was uns vertraut ist. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns Neues zutrauen und flexibel bleiben.
Gib dir einen Ruck.
Die Komfortzone ist kein geschlossener Raum mit vier Wänden. Genauso gut können wir uns ein Universum vorstellen, in dem wir uns in jede Richtung frei bewegen können. Wir sehen aber nur so weit, wie wir uns schon kennengelernt haben. Es gibt also noch viel zu entdecken.
Wie einer unbekannten Landschaft kannst du deine Komfortzone erkunden und freischalten, wenn du es wagst. In jedem von uns steckt mehr, als wir uns bewusst sind. Traue dich, die Dinge aus zu testen, die du schon lange machen wolltest. Mit jedem Schritt wirst du dich selbst besser kennenlernen.
Wir sind süchtig geworden nach schnellem Glück. Ein Cappuccino, ein neues Kleid, eine Tafel Schokolade, eine Pizza, eine Party mit oder ohne sexy End.
Aber langfristige Zufriedenheit kommt nicht von flüchtigen Momenten wie diesen.
Ich glaube, viele haben vergessen, dass es uns zwangsläufig zwischendurch schlecht gehen wird. Wir müssen lernen zu wagen. Das Gute auch in schlechten Zeiten erkennen und Lösungen finden. Lernen optimistisch zu sein. Wenn wir uns öffnen und das zulassen, fangen wir an, diese Lebenserfahrungen wertzuschätzen. Das macht uns robuster und zufriedener.
Lerne zu unterscheiden, was kurzfristiges und langfristiges Glück für dich bedeutet. Wer sich in den tiefen Zeiten zurechtfindet, wird die Höhen umso mehr schätzen. Bleibe optimistisch und erkenne die Chance, Lösungen zu finden und daran zu wachsen.
Ich habe bis heute eine Bewunderung für Menschen, welche Ihr Leben so leben, als wäre es ein Spiel. Je länger ich aber an mir selbst arbeite, merke ich, wie es sich mit der Zeit wie ein Real-Life Game anfühlt. Das Gute ist; Übung macht den Meister.
Ein Beispiel in 4 Sätzen:
Stell dir vor, du hast ein Sammelbuch für Lebenserfahrungssticker 📒. Für jede Erfahrung kriegst du einen Sticker und klebst es ins Buch. Das ist dein ganz persönlicher Punktestand. Komplett individuell, unsichtbar und unantastbar.
Mir persönlich hilft so eine Sichtweise dabei alles in Relation setzen, statt mich auf meine Emotionen ein zu lassen. Das macht mich ruhiger und zufriedener. Mittlerweile bin ich schon fast neugierig darauf, was denn die nächste Herausforderung sein könnte, an der ich wachsen kann.
Jeder Moment in deinem Leben wird für immer nur dir gehören. Das wird dir niemals jemand nehmen können. Sammle deine Erfahrungen als wären es Münzen in einem Nintendo Spiel.
Auch wenn ich auf lange Sicht scheitern würde, bin ich unglaublich froh und dankbar für diese Erfahrung. Ich bin stärker und zufriedener geworden.
Ich merke aber auch dass die Arbeit als One-Man-Show auf dauer sehr anstrengend und risikobehaftet ist; wenn ich nicht funktioniere, wird auch mein Geschäft nicht funktionieren.
Es ist an der Zeit weiter zu gehen.
An dieser Stelle muss mein Geschäft wachsen, damit ich langfristig nicht nur davon leben kann, sondern wieder darin investieren kann. Es gibt also nur einen Weg: Skalierung.
Ich werde die nächste Zeit — wahrscheinlich Jahre — daran arbeiten, ein langfristiges Geschäft auf zu bauen und ein Team zusammen zu stellen. Zum einen müssen die Dienstleistungen und Produkte aufgebaut werden, zum anderen brauche ich Partner und die finanziellen Mittel für Mitarbeiter und Investitionen.
Und ich bin wahnsinnig gespannt auf die nächsten 5 Jahre!
Die meisten von uns verbringen etwa ein Drittel ihres Lebens mit Arbeit. Selbstwert fängt damit an, dass wir uns selbst auch mehr Wert zuschreiben. Unsere Lebenszeit ist das Wertvollste, was wir haben und anderen geben können.
Geduld ist Gold, Risikobereitschaft ist notwendig und die Reise ist das Ziel. Meine Erfahrung und meine Bereitschaft mich zu verändern sind meine ständigen Begleiter.
Hat dir dieser Beitrag gefallen? Lass es mich wissen!
Wie sieht dein Weg bisher aus? Teilst du diese Ansicht? Es würde mich sehr freuen über deine Erfahrungen zu Lesen!
Alles gute und bis bald!
~ greg
Ich werde nie mehr als eine E-Mail pro Monat versenden, versprochen!
