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Design & KI: ChatGPT-4 als kreativer Helfer?

Das unglaubliche Potenzial und die Relevanz von künstlicher Intelligenz in der kreativen Arbeitswelt .
April 5, 2023
6 Min

Über die Jahre habe ich als Designer und Webseiten-Entwickler viel gelernt. Dennoch stosse ich mit meinem Wissen als «Programmier» schlichtweg an meine Grenzen. Ich verfolge das geschehen rund um künstlicher Intelligenz in den letzten Jahren gebannt. Seit 2022 haben sich diverse neue Gelegenheiten eröffnet die neuesten öffentlich zugänglichen Intelligenten Algorithmen zu testen und zu nutzen.

Viele KI-Modelle und Firmen machen gute Fortschritte, so zum Beispiel auch OpenAI mit Ihrem GPT-4. Unter Anderem kann ChatGPT mittlerweile auch eine grosse Hilfe in diversen Programmiersprachen sein. Ich konnte in kurzer Zeit 2 interaktive HTML5 Anwendungen programmieren.

Das Ganze hat mich bewegt meine Sichtweise zu diesem Thema «Design & KI» zusammen zu fassen:

Seid euch der Grenzen von KI bewusst

Ich habe mir vor allem für inhaltliche Formulierungen schon oft von KI’s Unterstützung geholt. Jedoch fehlt es den generierten Texten oder Bildern, trotz der Präzision, oft an Persönlichkeit oder Verständnis. Ein gutes Beispiel ist die Komplexität von Händen, bzw. Fingern:

Bilder von (schlechten) Händen welche von Künstlichen Intelligenz geschaffen worden sind.

Sie «verstehen» das Konzept und die Funktionen einer Hand (noch) nicht. Die Algorithmen sind «nur» darauf trainiert, ein Bild zu erstellen das «wie» ein Baum, eine Statue oder ein Wolkenkratzen aussieht. Jedoch reicht es bei Händen nicht, «wie» eine Hand «aus zu sehen».

Mit mehr Training und Feedback werden diese Probleme verschwinden. Die Systeme sind darauf ausgerichtet, zu kreieren, was uns Menschen anspricht. Und es muss noch viel lernen.

Die Technologie ist da, und sie wird nicht verschwinden.

Es gibt wohl kein zurück mehr: Intelligente künstliche Systeme erobern die Welt. Es ist heute überdeutlich spürbar, dass sie über kurz oder lang alle Aspekte unseres Alltags beeinflussen werden. Für viele wirkt es, als wären diese Softwarelösungen mit KI auf einen Schlag massentauglich geworden. Als digitaler Designer aber, warte ich seit einer gefühlten Ewigkeit auf diesen nächsten Schritt.

Ein Mann hält einen Post-it auf dem A.I. steht
Photo by Hitesh Choudhary on Unsplash

Digitalisierung und kreative Berufe

Berufliche Gestalter sind es gewohnt, Zielorientiert zu Arbeiten und zu gestalten. Kreative Berufsfelder wie Design, Typografie & Grafik, Fotografie, Musik etc. gehören zu den ersten, komplett digitalisierten Berufen überhaupt. Als Beispiel hat die digitale Bildbearbeitung spätestens seit der 80er / Anfang 90er Jahren — unterstützt durch die Massenproduktion von Medien — das gesamte Berufsfeld komplett digitalisiert.

Jüngere Generationen haben einen direkteren Bezug zur digitalen Welt. Ganz zu schweigen von den neuen digitalen Berufsfedern wie Web- und front-end Entwicklung: Softwareentwickler aus allen Branchen arbeiten Heute hand in Hand mit kreativen Anbietern.

Als ich 2010 meine Ausbildung begann und 2013 in die Berufswelt eingetaucht bin, war mein Beruf “Grafikdesigner” längst digital und kreativ-Software, wie beispielsweise Photoshop, haben sich schon fast seit 20 Jahren etabliert.

Photo by Faizur Rehman on Unsplash

Wie jedes Werkzeug, bringen mich digitale Tools effizienter zum Ziel.

Für mich sind digitale Neuerungen und Updates keine Belastung. Sie sind — Im Sinne meines Berufes — die Weiterentwicklung der gestalterischen, konzeptionellen und technischen Möglichkeiten. Ich begrüsse jedes neue Hilfsmittel, welches mir erleichtert meine Ideen zu konzipieren und um zu setzen. Mit ihrer Hilfe spare ich somit enorm viel Zeit und Nerven, ohne meine Vision oder das Endergebnis negativ zu beeinträchtigen.

Für Designer ist das einsetzen digitaler Hilfsmittel nichts neues.

Wir müssen schnell — oft auf Knopfdruck — neue, innovative Ideen aller Art schaffen. Aber; kreative Prozesse können sehr arbeitsintensiv werden und viel Zeit beanspruchen. Der Teufel liegt bekanntlich im Detail.

Erst recht, wenn wir bspw. im Home Office arbeiten oder als One-(Wo)Man-Show auftreten, fehlt uns zwischendurch die Gelegenheit, sich von externen Inputs inspirieren zu lassen.

Intelligente Systeme wie ChatGPT könnten die Art und Weise wie wir Lösungen erarbeiten, komplett auf den Kopf stellen.

Warum wir KI als kreative Helfer nutzen sollten

Photo by Jonathan Kemper on Unsplash

ChatGPT bringt mich nicht nur schneller auf neue Ideen, sondern auch zu echten Lösungsansätzen.

Es hilft mir, indem es — ähnlich wie bei Workshops oder einem Austausch mit einem Arbeitskollegen — verschiedene Inputs und Sichtweisen bereitstellt. Das macht meinen persönlichen kreativen Prozess um einiges interaktiver und bringt mich effizienter auf originelle Ideen.

Der Einsatz dieser digitalen Tools erweitert unseren kreativen Freiraum nochmals zusätzlich.

Photo by Tim Marshall on Unsplash

Ohne Mensch geht gar nichts

KI — wie wir es heute kennen –wirkt intelligent. Aber wir sind noch sehr weit entfernt von Intuition oder aufrichtiger, humaner Kreativität.

Ich als Mensch hingegen, kann auf meine Lebenserfahrung vertrauen. Wenn ich an kreative Blockaden stosse, habe ich mittlerweile viele Methoden um mich neu zu begeistern. Vor allem: Anders ansetzen und neu denken. Ich weiss genau; wenn ich ein paar passende Inputs finde oder selbst schaffen kann, komme ich sehr schnell auf neue Lösungswege. Und hier kommt ChatGPT ins spiel.

Meine Erfahrung, kombiniert mit den Inhalten von GPT (und auch der richtigen Fragestellung), halten meinen kreativen Fluss am laufen. Ich kann in meiner Sprache formulieren was mir vorschwebt, und ich erhalte potenzielle Ansätze, bis ich inspiriert bin. Und das dauert meistens nicht sehr lang.

Als Designer ist die Arbeit mit KI, meiner Ansicht nach, eine logische Schlussfolgerung. Es erleichtert unsere Arbeit um ein vielfaches. Der kreative Prozess kann — richtig angewendet — auf sehr natürliche, humane Art statt finden.

… Und ich kann mich auf das konzentrieren, was ich am besten kann.

Auch diese Innovation hat eine Kehrseite

Photo by Taylor Friehl on Unsplash

Wir sollten verantwortungsvoll mit KI umgehen, offen für neue Ideen sein, uns inspirieren lassen und dabei vor allem kritisch bleiben. Die Informationen, die wir diesen Systemen zur Verfügung stellen, befinden sich im Internet, und diese Informationen sind nicht unbedingt repräsentativ oder korrekt.

Um KI sinnvoll zu fördern und den Einfluss privater Akteure besser zu nutzen als bei der bisherigen digitalen Entwicklung — was einem Desaster nahe kommt — müssen alle Länder zusammenarbeiten.

GPT-4 zeigt uns das Potenzial der unbegrenzten Möglichkeiten für Inspiration, Lösungen, Innovation und Effizienz. Und wie bei jeder leistungsstarken Innovation müssen wir diese verantwortungsbewusst handhaben. Wir sollten nicht nur über die Risiken sprechen und diese diskutieren, aber auch präventiv handeln.

Was mich am meisten fasziniert

ChatGPT kann Übersetzen. Und zwar alles in andere Sprachen sowie auch Programmiersprachen. Es ist ein Dolmetscher und eine neue Interaktions-Möglichkeit als Schnittstelle zwischen der digitalen und realen Welt. Wir müssen lediglich die Idee und die Regeln vorgeben, und die KI generiert mögliche Denkansätze und Lösungsvorschläge, welche wir weiterentwickeln können.

Die Möglichkeiten, die sich durch die Kollaboration mit Künstlicher Intelligenz ergeben, sind immens. Ich kann es kaum erwarten, mithilfe von Intelligenter Systeme meine kreativen Prozesse weiter zu optimieren.

Wenn wir bereit sind uns vor Allem inspirieren zu lassen, wird uns die KI helfen, effizienter zu arbeiten. Das wird viele Designer entlasten und zusätzlich kreativ beflügeln. Jedenfalls klappt’s bei mir ☺️

Ich hoffe ich konnte damit andere inspirieren, selbst die Möglichkeiten des Einsatzes von KI zu erkunden. — Aber bitte, kein Copy-Paste! Wir wollen ja nicht verblöden! 💚

Ich werde nie mehr als eine E-Mail pro Monat versenden, versprochen!

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